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So war unsere Enduro-Reise "Sandozeankreuzfahrt" in Tunesien im Februar 2020

Reiseberichte

So war unsere Enduro-Reise "Sandozeankreuzfahrt" in Tunesien im Februar 2020

Enduro-Reise bis zum Gipfelgrat von Sif Essaouane

Nur wer die legendäre Dünenkette von Sif Essaouane schon gesehen hat, kann verstehen, was das Besondere an der Fahrt dorthin ist. Es ist weit mehr als die Befriedigung, eine so anspruchsvolle Strecke wie die vom Houidhet Riched dorthin zu meistern - die Dünenketten vor dem einstigen einstigen "Verlorenen See" erscheinen danach als Kinderspiel.

Es ist auch nicht die schiere Höhe der Sif Essaouane-Dünenkette - wie ein Gebirge aus Sand überragt sie den umgebenden Großen Östlichen Erg. Es ist vielmehr die unfassbare Schönheit einer Dünenlandschaft, die sich erst jenseits des Houidhet Riched zeigt. Man kann sich kaum sattsehen, genießt jeden Stop, um das faszinierende Panorama auf sich wirken zu lassen.

Es ist aber auch die Ruhe und Unberührtheit der Strecke nach Sif Essaouane und dann weiter nach Nordwesten. Wir trafen in den fünf Tagen zwischen dem Houidhet Riched und unserer letzten Übernachtung kurz vor dem touristischen Brennpunkt Tembain außer algerischen Nomaden mit ihrer Kamel-Herde niemanden.

Am "See" war hingegen - wie immer in den letzten Jahren - eine Menge los. Diesmal zum Glück nur eine, zwar große, aber angenehme Gruppe nordtunesischer 4x4- und Quad-Fahrer. Am späten Nachmittag traf dann auch noch der sympathische italienische Weltenbummler und Profi-Filmer Luca mit seinem Iveco-Truck samt Familie ein.

Bei unseren letzten Reisen zum "Verlorenen See" war das Ambiente manchmal schon fast massen-touristisch - Unmengen lautstarker 4x4- und Enduro-Gruppen. Deshalb hatte ich sei 2014 mehrmals versucht, weiter zum legendären Sif Essaouane zu fahren. Leider mußten wir jedesmal umdrehen - es war entweder zu heiß und zu windig, der eine oder andere unserer Mitfahrer überfordert oder die Zeit zu knapp.

Dieses Mal hatte ich einen optimale, weil tagsüber mit höchstens 25 ° C nicht zu heiße und nachts mit um die 10° C erträgliche, vor allem auch windstille Reisezeit gewählt. Außerdem hatte ich die Reise nicht ausgeschrieben, sondern fünf meiner Stammkunden eingeladen - alle schon mehrfach mit mir zum Houidet Riched gefahren.

Als Guide engagierte ich den mit besten tunesischen Dünenfahrer - bei seinen Kollegen genannt "roi des guides". Schon fünf Reisen hatte ich mit ihm unternommen. Zusammen mit seinem Sohn bewegte er unsere beiden Begleit-Pickups über unfahrbar erscheinende Dünengebirge - in souveräner und entspannter Art und Weise.

Und da es auch von unserer Seite diesmal weder an Mensch oder Maschine "haperte", kamen wir gut voran, erreichten nach unserem Start in Douz den Houidhet Riched mühelos in eineinhalb Tagen. Für die Fahrt von ihm zum Sif Essaouane benötigten wir ebenfalls nur rekordverdächtige eineinhalb Tage - die waren allerdings wegen der extremen Streckenführung und des oft sehr weichen Sandes gar nicht mühelos.

Nur ständige maximale Konzentration und aktive Fahr-Technik konnten schweißtreibende Berge- und Aufhebe-Aktion verhindern - was nicht bei Allen immer klappte. So waren es am späten Nachmittag erstmal nur zwei, die nach ausgiebiger Siesta in unserem Biwak am Fuße des "Sif" den finalen Anstieg auf den "Sand-Everest" in Angriff nahmen - Tinu mit seiner Zweitakt-Rakete EXC 300 und Simon mit seinem Dünenhammer EXC 500. Nur meine über den beiden fliegende Drohne konnte wirklich sehen, welche "Dramen" sich dabei abspielten - letzendlich wurde der Gipfelgrat aber fast erreicht.

Meine EXC 350 liess es sich danach natürlich nicht nehmen, mich bis zum höchsten Punkt Sif Essaouanes, dem von einem früheren Besteiger hochgeschleppten "Gipfelkreuz"-Rohr hinauf zu katapultieren. Im bei der Reisebeschreibung zu findenden neuen Video ist all das zu sehen.

Last-but-not-least:
Beide Reisen - die acht Fahrtage lange "Sandozeankreuzfahrt nach Sif Essaouane" und die fünf Tage lange "Sandmeerkreuzfahrt zum Verlorenen See"  - sind nun regulär im WÜSTENFAHRER-Programm.

Erstere bleibt  Enduro-Fahrer(inne)n vorbehalten, die in den komplizierten tunesischen Dünen routiniert sind, also wenigstens schon mal zum "See" gefahren sind - siehe Ausschreibung. Zweite ist auch für Düneneinsteiger machbar - sofern sie im normalen Gelände routiniert sind.

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